FabLab • Bremen • 23. 06. – 25.08.2023
Puzzeln ist puzzeln ist puzzeln ist puzzeln ist puzzeln ist puzzeln ist puzzeln ist puzzeln!
Ist puzzeln spielen ist puzzeln spielen ist spielen Krieg spielen ist Krieg spielen puzzeln?
Mit Drohnen spielen, mit Strategie spielen, mit Bildern in Medien puzzeln.
Drohnen kommen zum Einsatz. Mediale Bilder von Krieg und Bombardements dringen in den Kopf.
Aus der ‚cleanen’ Distanz im Fadenkreuz werden Ziele ausgelöscht, Leben zerstört. Die Auswirkungen auf die Menschen und Natur sind unermesslich.
Um selbst ebenfalls auf Distanz zu gehen, um sich dieser grausamen Realität der Bilder entziehen zu können, bleibt nichts Anderes übrig als zu puzzeln.
Mit dieser Ausstellung führt Annemarie Strümpfler ihre vorherige Arbeiten fort und erweitert sie. Ihre Vorgehensweise ist experimentell: Ausschnitte von medialen Bildern mit Bezug zu Drohneneinsätzen in Syrien, im Irak, werden zu Collagen, die verweisen, sich auflösen, sich wiederholen, un(be)greifbar bleiben. Ihre Soundinstallation fügt eine zusätzliche Dimension hinzu.
Diese Puzzle-Arbeit entwickelt sich experimentell weiter mit offenem Ende.
Dr. Bernd Robben
Puzzling is puzzling is puzzling is puzzling is puzzling is puzzling!
Is playing puzzle is playing puzzle is playing war is playing war is playing puzzle?
Playing with drones, playing with strategy, puzzling with images in media.
Drones come into play. Media images of war and bombing penetrate the mind.
From the 'clean' distance in the crosshairs, targets are obliterated, lives destroyed. The effects on people and nature are immeasurable.
In order to distance oneself as well, to be able to escape this cruel reality of the images, there is nothing left but to puzzle.
With this exhibition Annemarie Strümpfler continues and expands her previous works. Her approach is experimental: excerpts of media images related to drone missions in Syria, Iraq, become collages that refer, dissolve, repeat, remain intangible. Her sound installation adds an additional dimension.
This puzzle work continues to develop experimentally with an open end.
Dr. Bernd Robben
REMEMBERING THROUGH SOUND
Denkort Bunker Valentin • Bremen • 07. 05. – 06.08.2023
Die Kunstinstallation Erinnern durch Klang basiert auf Untersuchungen der örtlich bedingten Windströme und anderer akustischer Phänomene am Bunker „Valentin“ in Bremen-Farge. Im Ruinenteil des Bunkers erleben Besuchende eine kontinuierliche Sound- Projektion aus durchkomponierten „Field Recordings“, die sich abwechseln mit zufällig gesteuertem Klangmaterial. Am Weserdeich auf dem Außengelände werden die Saiten einer meterhohen Windharfeninstallation allein durch den Wind in Schwingung gebracht.
Grundlage für die Installation ist ein Zitat des ehemaligen französischen KZ-Häftlings Lucien Hirth: „Da war ein Wind. Da war es kalt.“
Erinnern durch Klang wurde erdacht und konzipiert von Annemarie Strümpfler (freischaffende Künstlerin) und realisiert von Mattia Bonafini (elektroakustische Komposition) und Jutta Kelm (Wind- und Klangkunst).
The art installation Remembering through Sound is based on investigations of the site-specific wind currents and other acoustic phenomena at the ‘Valentin’ bunker in Bremen-Farge. Inside the ruined part of the bunker, visitors experience a continuous sound projection of through-composed "field recordings" that alternate with randomly generated sound material. In the grounds of the bunker beside the Weser dyke, the strings of a several-metre-high aeolian harp installation
are set vibrating by the wind alone.
The installation is inspired by a quote by the French former concentration camp inmate Lucien Hirth: “There was such a wind. The place was cold.”
Remembering through Sound was envisioned and conceptualised by Annemarie Strümpfler (freelance artist) and realised by Mattia Bonafini (electroacoustic composition) and Jutta Kelm (wind and sound art).
#puzzling war, 2016 – 2022, Fotocollagen ca. 150-teilig, je 10,5 x 15cm, gesamt ca. 250 x 300 cm
Fotos: Jens Weyers
state of play ** – Stand der Dinge, BBK Jahresausstellung 2022 Güterbahnhof Bremen
Die medialen Bilder vom Krieg seit dem Bombardements durch Drohnen sind der Ausgangspunkt für Annemarie Strümpflers #puzzling war. Zuerst dienten die Drohnen vor allem der Überwachung und Kontrolle, brachten uns auch neue faszinierende Bilder der Welt durch die Filmaufnahmen, heute dienen sie dem Krieg. Aus der Distanz des Fadenkreuzes werden Ziele ausgelöscht, Leben und Infrastruktur zerstört. Die Auswirkungen auf die Menschen und die Natur sind unermesslich. Die Künstlerin be- und verarbeitet Bildmaterial in Bezug zu Drohneneinsätzen in Syrien und Irak seit 2016. Auch im Lockdown hat sie an dieser Serie weitergearbeitet, gleichzeitig jedoch versucht, Distanz dazu zu bekommen und sich den Bildern dieser grausamen Realität aktiv zu entziehen.
Matina Lohmüller
The media images of the war since the drone bombing are the starting point for Annemarie Strümpfler's #puzzling war. At first the drones were mainly used for surveillance and control. They also brought us new and fascinating pictures of the world through the film footage they recorded. Today they are developed for war. From the distance of the crosshairs, targets are obliterated, life and infrastructure destroyed. The impact on people and nature is immeasurable. The artist has been editing and processing image material relating to drone operations in Syria and Iraq since 2016. She continued to work on this series even during the lockdown, but at the same time tried to distance herself from it and actively to detach from the images of this cruel reality.
Matina Lohmüller
Städtische Galerie Bremen, 2018 / Ystads konstmuseum, 2019
Themen- und ortsbezogene Wandskulptur – eine optische Illusion, die Oberfläche und Raum in Einklang bringt. Die Arbeit nimmt Bezug auf ein als solches erforschtes Gebiet der Ostsee, die sogenannte „Todeszone“. Durch höhere Tiefenwassertemperaturen als direkte Folge der globalen Erwärmung, durch Nährstoffeinleitungen aus Düngemitteln und industriellen Abfällen der Tierhaltung, durch verschmutztes Wasser und die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist hier – auf Grund des Sauerstoffmangels – kein Leben mehr möglich.
Die Skulptur ist nicht nur eine abstrakte Repräsentation dieser unsichtbaren Zone, sondern auch ein Versuch, diesen Wasserzustand zu konzeptualisieren. Die Kombination von Licht und Licht absorbierendem Schwarz und die dabei entstehende optische Illusion bringt ins Bewusstsein, dass die eigene Wahrnehmung nicht verlässlich ist.
Theme- and site-specific wall sculpture – an optical illusion that brings surface and space into harmony: The work refers to an existing geographical area of the Baltic Sea, which is threatened by higher deep-water temperatures as a direct consequence of global warming, by nutrient discharges from fertilizers and industrial waste from livestock farming, as well as by polluted water and the burning of fossil fuels. It has become a dead zone in which life is impossible due to the lack of oxygen.
The sculpture is not only an abstract representation of this invisible zone, but also an attempt to conceptualize water in this condition. Through the combination of light and light-absorbing black and the resulting optical illusion, one becomes aware that one‘s own perception is not reliable.
Licht-Raum-Installation | light-space installation
Raumbezogene Kunst in der Fabrik Heeder, Krefeld 2019
Die Pförtnerloge verwandelt sich zu einer begehbaren Kamera, zu einer Licht-Raum-Installation. In Anspielung an die in direkter Nachbarschaft ansässigen Theater – wesentlich das KRESCH Theater – wird die Pförtnerloge der stillgelegten Tapetenfabrik Heeder zu einer theaterähnlichen Kulisse. Über einfallendes Licht – durch kleine Blendenöffnungen gemäß des Prinzips der Camera Obscura – werden zeit- und ortsabhängige Lichtprojektionen der Außenwelt in das Innere des Raumes bzw. der Kamera transportiert. Auf mehreren Raum füllenden Transparentpapierbahnen, die von der Decke bis zum Boden hängen, erscheinen die Projektionen spiegelverkehrt und Textelemente der Frage WHAT IS BEHIND, die von außen sichtbar an den Fensterkassetten angebracht sind, zeigen sich ebenfalls als Projektion im Innern.
The porter‘s lodge is transformed into a walk-in camera, into a light-space installation. In allusion to the theatres located in the direct neighbourhood – essentially the KRESCH theatre – the porter‘s lodge of the former Heeder wallpaper factory becomes a theatre-like backdrop. Incident light – admitted through small apertures according to the Camera Obscura principle – transports time- and location-dependent light projections of the outside world into the interior of the room or camera. The projections appear mirror-inverted on several transparent paper webs that fill the room and hang from the ceiling to the floor. Text elements of the question WHAT IS BEHIND, which are visibly attached to the window cassettes from the outside, also appear as projections inside.
Langzeitbelichtung | long exposure | Metamorphose | Metamorphosis 2017–2019 / Can-made
constructive zone | 09. 2017 – 07.2018 / Can-made
GEH8 Kunstraum und Ateliers e.V. | Dresden 2017–19
Kunstprojekt laut des Ideenwettbewerbs 2017:
Das Projekt „dokumentiert“ den strukturellen Wandel im Umfeld von GEH8 durch den Bau einer Schule auf dem ehemaligen Bahngelände der Deutschen Bundesbahn.
Die mit der Bauphase verbundenen standortspezifischen Veränderungen werden von verschiedenen Lochkameraformaten wie Dosen, Mülleimer und einer 180°- Kamera erfasst. Ebenso wird die Küche der GEH8 als Camera Obscura genutzt, um den veränderten Ausblick „before and then ... kitchen-made“ aufzuzeichnen. Dank der freundlichen Unterstützung des Bauleiters der Baufirma ist es möglich, Bildmaterial aus dem Kran mit Blick auf die Baustelle für die Videoinstallation zu erhalten.
Art project themed according to the ideas competition 2017:
The project ‘documents’ the structural change in GEH8‘s environment caused by the construction of a school on the disused Deutsche Bundesbahn railway site.
The site-specific changes associated with the construction phase are captured by means of various pinhole camera formats such as cans, trash cans and a 180° camera. The GEH8 kitchen is also used as a camera obscura to capture the view from the kitchen ‘before and then ... kitchen-made’. Thanks to support from the site manager of the construction company it is possible to obtain image material from the crane overlooking the construction site for a video installation.
Camera Obscura Licht-Rauminstallation | light-space installation | 2017
Camera Obscura Werkschau | work show | Blickwinkel invers | perspectives inverted | 2017
Gerhard-Marcks-Haus Bremen 2017
Rauminstallation mit anschließender Werkschau:
Nach dem Prinzip der Camera Obscura wird der Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses mit seinen architektonischen Besonderheiten zu einer temporären Rauminstallation – einer begehbaren Kamera. Über kleine „Blendenöffnungen“ an den Fenstern fällt Licht und projiziert aus unterschiedlichen Perspektiven das Außen ins Innere des abgedunkelten Raumes faktisch als „live-streaming“ und verwandelt diesen zu einer neuen erfahrbaren raum- und ortsbezogenen Wirklichkeit, deren Teil der Betrachter selbst ist. Die (foto)grafischen Ergebnisse werden in einer Werkschau vorgestellt.
Spatial installation with subsequent work show:
According to the principle of the camera obscura, the pavilion of the Gerhard-Marcks-Haus with its architectural peculiarities becomes a walk-in camera, a temporary spatial installation dependent on the incidence of light. Through small ‘aperture openings’ at the windows, light falls in and projects the outside into the interior of the darkened room from different perspectives, actually as a ‘live stream’, transforming it into a new experienceable, space- and site-related reality, of which the visitor himself is a part. The (photo)graphic results are presented in a work show.
Container Terminal | Installation | 2015
Photomontage auf | on Alu-Dibond | 140 x 170 cm
Verhaltenshinweis aus Schlachtbüro | code of contact from slaughterhouse office | C-Print | 29,7 x 21cm
Audioaufnahme aus Schlachthof | audio recording from slaughterhouse
Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst 2019
Künstlerinnenverband Bremen, Gedok
(...) In ihrer dreiteiligen Installation Container Terminal dokumentierte die Künstlerin per Audioaufnahme die Ankunft von Kühen und Schweinen nachts im Schlachthof und machte Fotos von aufgereihten, geschlachteten Rinderleibern, die sie in einer Fotomontage zu einem ästhetisierten Bild stilisiert. Dieses steht im krassen Gegensatz zum Ort des massenhaften Tötens und gipfelt in dem Verhaltenskodex zur Erhaltung der Fleischqualität, der im Büro des Schlachtbetriebes deutlich sichtbar präsentiert wurde.
Nicole Giese-Kroner
(...) In her three-part installation Container Terminal, the artist Annemarie Strümpfler documented the arrival of cows and pigs at a slaughterhouse at night by means of an audio recording. She also took photos of rows of hanging carcasses, which she then stylized into an aestheticized image in a photomontage, which stands in stark contrast to the site of the mass killing. The culmination is the Code of Conduct for the Preservation of Meat Quality which was on prominent display in the slaughterhouse office.
Nicole Giese-Kroner
Annemarie Strümpfler
+49 (0) 176 44771693
anne.struempfler@gmail.com
Ateliergemeinschaft Kap Hoorn
Kap-Horn-Straße 7-9
28237 Bremen